A Festival of Nine Lessons and Carols

Die britische Kultur hat in der Hansestadt Hamburg eine lange Tradition, nicht nur beim Wetter und im Lebensstil finden sich viele Gemeinsamkeiten. Architektur und Sportvereine, Tea Time und Pubs, die Beatles und »You´ll Never Walk Alone«. Und: Seit einigen Jahren nun ist auch Großbritanniens berühmtester Weihnachtsexport an der nördlichen Elbe angelangt … A Festival of Nine Lessons and Carols.

Die Geschichte dieser speziellen Weihnachtsvesper ist über 100 Jahre alt. In einer Scheune in Truro in der Grafschaft Cornwall feierte Edward White Benson, späterer Erzbischof von Canterbury, im Jahr 1880 einen Gottesdienst, bei dem abwechselnd neun Bibelstellen (Lessons) und neun Weihnachtslieder (Carols) vorgetragen und gesungen wurden. 1918 erblickte dieses Konzept dann zum zweiten Mal das Licht der Welt, durch den gerade zum Dekan berufenen Eric Milner-White am King ́s College in Cambridge. Seither ist »Once in Royal David´s City«der Auftakt zum Heiligen Abend. Die Menschen sitzen auf einer Kirchenbank oder seit 1928 zu Millionen am Radiogerät und lauschen diesem ersten Lied der alten englischen Tradition, die rund um den Globus bewahrt und gefeiert wird.

Die Tradition des Neuen Knabenchores Hamburg, einem der renommiertesten Knabenchöre Norddeutschlands, und seine ganz besondere Adaption des Festivals ist noch wesentlich jünger, sie begann im Jahr 2014. Im Gegensatz zum englischen Vorbild gehen der Chor und sein Dirigent Jens Bauditz andere Wege, die weihnachtliche Wunderfreude zum Ausdruck zu bringen: Denn die Lesungen sind keine biblischen oder vorrangig geistlichen Geschichten, sondern vielmehr fantasievolle Nacherzählungen der weihnachtlichen Ereignisse sowie Gedichte rund um das große Fest. Die musikalische Auswahl fand hingegen ganz in alter englischer Weise statt: Es erklingen die bekanntesten Carols, wie sie auch in Cambridge und ganz England zu hören sind. Einige der Liedsätze stammen direkt aus der Feder der Leiter des Choir of King´s College (Arthur Henry Mann und Sir David Willcocks) … Und natürlich dürfen Ralph Vaughan Williams, Gustav Holst und John Rutter, die zu den bedeutendsten englischen Chorkomponisten zählen, nicht fehlen.

Im Jahr 2016 realisierte der Neue Knabenchor Hamburg eine CD-Aufnahme mit Rufus Beck als Geschichtenleser, der neben Katharina Thalbach und Peter Franke auch in den jährlichen Aufführungen in der Hauptkirche St. Jacobi zu erleben war. Zwei Jahre später bot sich den Knaben- und Männerstimmen die Gelegenheit, auf einer Tournee durch England die Schauplätze dieser Musik kennenzulernen und in Kathedralen in London, Cambridge und Oxford selbst zu konzertieren; darunter auch zwei Evensongs mit englischen Knabenchören. Im vergangenen Jahr aber stand die Kultur, die Musik, die Welt still zum großen Weihnachtsfest. Corona erlaubte keine Auftritte. Doch ein digitales Konzert, mit Abständen und ohne Kirchenpublikum, konnten die jungen Sänger ihrem Publikum noch senden … inklusive Lesungen durch die Chorknaben (Link: https://youtu.be/JEAAVP6GAq0).

Der Zäsur folgt in diesem Jahr ein hoffnungsvoller Aufbruch. Endlich wieder live und mit Publikum, dazu neue, spannende Impulse. Denn zwischen den festlichen musikalischen Tönen, zwischen »Once in Royal David´s City« und »Hark! the Herald Angels Sing«, werden einige Sänger des Neuen Knabenchores Hamburg selbstverfasste Gedichte vortragen. Und: Als besonderer Gast wird der britische Schauspieler Mark Lyndon, berühmtester Botschafter des englischen Humors in Hamburg, stimmungsvolle und witzige Geschichten zur Weihnacht lesen.

Im Anschluss verlängert der Hanse Club die »Brits´ Christmas Time« und lädt seine Mitglieder und Freundinnen zu einem Drink oder Weihnachtspunsch ins benachbarte Levantehaus ein. So nah war England noch nie zur Elbe. Jung und Alt erwartet ein durch und durch britisches Kulturerlebnis, ein musikalisch-literarischer Spannungsbogen von jungen Knabenstimmen zu alten Weisen, von traditionellen Harmonien zu neuen Tönen.

Karten zu 25/20/15 Euro

Ermäßigt zu 12/10/7 Euro

bei der Konzertkasse Gerdes sowie an der Abendkasse

Für die Veranstaltung gilt die 2G-Regelung.

Entsprechende Zertifikate sind am Eingang vorzuweisen.